Heute schien schon wieder die Sonne! Mit einem Vorortszug, dessen Inneres äußerst interessant designt war, fuhren wir in Richtung Norden ins Umland von Kopenhagen. Dort gibt es ein Museum für Gegenwartskunst, das alle, die schon da waren, über den grünen Klee loben. Es heißt Louisiana, und mit dem gleichnamigen Bundesstaat der Vereinigten Staaten hat es rein gar nichts zu tun. „Es heißt so, weil der Gründer drei Frauen hatte, und die hießen alle Louise“, weiß HerrBert. Die Reiserin versucht, dieser Information einen tieferen Sinn abzugewinnen. „Die waren aber nacheinander“, präzisiert HerrBert. Aha. Die Sinnsuche wird dadurch leider nicht leichter.

Die Begeisterung ist dafür völlig berechtig. Das Museum liegt direkt am Meer und ist in jeder Hinsicht ein Traum. Nach mehreren Stunden in diversen Ausstellungen – etwa von Werken des Amerikaners Robert Longo und der Japanerin Yayoi Kusama – und diversem Schlendern durch den Skulpturenpark, in dem unter anderem eine Plastik von Juan Miró zu sehen ist, die sich nicht anders als als „E.T. mit Banane im Wind“ beschreiben lässt, fuhren wir im noch immer strahlenden Sonnenschein zurück in die Stadt.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in unserer Unterkunft, wo HerrBert die frisch erworbenen Museumsplakate ablegte, ging es weiter zum zweiten Programmpunkt unseres heutigen, letzten Tages in Kopenhagen: dem Tivoli. Dieser legendäre, altmodische Vergnügungspark mitten in der Stadt soll vor allem zum Sonnenuntergang wunderschön sein, wenn die bunten Lichter angehen.

Und das stimmt. Es ist ein bisschen wie in der alten Mary Poppins-Verfilmung von 1968, in der die realen Figuren irgendwann durch eine Trickaufnahme in ein Bild des Straßenmalers Bert springen und dort herumspazieren. Könnte man noch etwas besser ausdrücken, aber nicht mehr heute.
Morgen dann mehr. Die Zugfahrt zurück nach Berlin wird fast 8 Stunden dauern, dann haben wir Zeit zum Erinnern und eine Träne im Knopfloch verdrücken, weil die Reise schon wieder vorbei ist. (Spoiler: Es kam anders, nämlich so.)

Song des Tages: Tjener Jeg er Tørstig von den Four Jacks
Lief heute als Rausschmeißer in der Gaststätte am künstlichen See im Tivoli, wo wir uns zum Abschied ein „echt dänisches Schnitzel“ gönnten. Die Four Jacks waren in den 1950er Jahren ein dänisches Gesangsquartett. Übersetzt heißt das Stück „Warte, ich bin durstig“.
