Blau-weißer Müllbehälter in Form eines Delfinkopfes mit offenem Maul, die Augen wurden rot besprüht, am Strand mit Meer und Strohhütte im Hintergrund unter blauem Himmel

Der gestrigen Tag in unserer prächtigen Unterkunft begann um Punkt 7 Uhr früh mit einem überschalllauten „BRRRRRMMMMMMMPRÖÖÖTTTTTT“. Die Baustelle direkt neben unserem Schlafzimmerfenster nahm den Betrieb auf. Der Arbeiter am Presslufthammer muss sich schon seit Stunden auf diesen Moment gefreut haben, anders lässt sich der Wumms, mit der er sein Werk begann, kaum erklären. Den Rest des Vormittags ging drauf für die Frage: umziehen oder dem Eigentümer glauben, dass er dafür sorgen wird, dass es morgen erst um 9 Uhr früh losgeht? Praktischerweise ist es nämlich seine Baustelle. Er möchte seinem Gebäudekomplex noch weitere wunderschöne Einheiten hinzufügen. Leider hatte er dieses Detail in der Ausschreibung für unsere Unterkunft vergessen zu erwähnen.

Promenade mit Palmen, rotem Geländer und weißem Leuchtturm im Hintergrund unter blauem Himmel mit freundlichen Wolken
Der Malécon von Loreto

Wir entschieden uns für letzteres, denn das Apartment ist wirklich ansonsten super und der Eigentümer und seine Crew freundlich und bemüht. Das fällt uns in Mexiko immer wieder auf: Wenn es Probleme gibt, wird nicht auf deutsche Art direkt herumgemeckert und Verbesserung gefordert, sondern freundlich und soft ein wenig geplaudert, um dann beiläufig gemeinsam an einer Lösung zu schrauben.

Fels mit eingemeißelter Figur der Jungfrau Maria, die einen echten Rosenkranz trägt. Im Hintergrund Meer und zwei Möwen vor blauem Himmel
Die Muttergottes meckert nie – Kunst am Malécon von Loreto

Danach sahen wir uns kurz das Dach des Gebäudes an, wo es eine gemeinschaftliche Terrasse gibt, auf der ein Hund friedlich döste. Als wir ins Apartment zurück wollten, stellten wir fest, dass der Türcode nicht mehr funktionierte. Flugs die freundliche Haushälterin alarmiert – die wir durch die Sache mit dem Baustellenkrach ja schon bestens kannten. Diese rief dann den Hauswart auf den Plan – mit dem wir ebenfalls schon freundlich Textnachrichten zu dieser Thematik ausgetauscht hatten. Dieser ließ jetzt den Eigentümer persönlich in seinem glänzenden Pickup anreisen. Keine Stunde später, inzwischen war eine ganze Kiste mit Ersatzschlüsseln aufgetaucht, standen wir dann alle strahlend vor unserer sich wundersamerweise wieder elektronisch öffnenden Tür, und einem nachmittäglichen Ausflug in den bezaubernden Ort Loreto stand nichts mehr im Wege. Wir sollen ruhig die für die Gäste kostenlos bereitstehenden, fabrikneuen Fahrräder mitnehmen, rief uns der großbewachsene, irgendwie militärisch-schnittig wirkende Eigentümer, der überdies den Vornamen einer historischen Figur aus der deutschen Geschichte trägt, freundlich nach. Genau das taten wir.

Ein schwarzes und ein türkisfarbenes Fahrrad mit braunem Sattel und Korb lehnen an schwarzem Laternenpfahl vor Palmen und blauem Himmel
Mit diesen Fahrrädern fuhren wir durch Loreto

So kurvten wir durch die sonnenbeschienenen Straßen von Loreto und erkundeten sowohl die possierlichen, mit Verkaufsständen gesäumten Wege als auch die alltäglichen, mit nummernschildlosen, oft etwas älteren Autos bestückten Sträßchen in den Wohngegenden. Weil schon Freitagnachmittag war, saßen Familien und Freunde hier auf Veranden zusammen, grillten und riefen fröhlich „Hola!“, wenn sie uns vorbeiklappern sahen. Auch die Strandpassage hier ist wunderschön, wenn auch weniger ausladend als in La Paz. Es herrscht eine fröhliche Stimmung mit vielen Amerikanern.

Blauer Pickup mit silberner Zierleiste vor gelb-orangefarbenem Gebäude mit rotem Schriftzug 'Mini Super Jackeline'
In einer Seitenstraße von Loreto

Morgen geht es weiter nach Norden in Richtung Mulegé.

Saludos desde Loreto und ein schönes Wochenende!

Song des Tages: El Color de Tus Ojos von der Banda MS de Sergio Lizárraga

Dieses Stück schnappten auf unserem Zwischenstopp in Ciudad Constitution auf. In dem Gemischtwarenladen, wo die Reiserin freudig einkaufte, sangen viele Kundinnen das Stück mit. Es heißt „Die Farbe deiner Augen“.

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