Enger, geschwungener Slot-Canyon mit rotbraunen Felswänden und Lichtstrahl von oben
Antelope Canyon

Wir sind gar nicht so dick! Das haben wir heute gemerkt, als wir durch die zwei spektakulären Canyons „Rattlesnake Canyon“ und „Owl Canyon“ geklettert sind. Wir hatten das Glück, dass wir auf dieser Tour mit dem Guide Nathanael, einem Angehörigen der Native Americans, allein waren. In einem klapprigen Freiluftgefährt fuhr er uns zum Eingang der Klapperschlangenschlucht. Noch kurz gewartet, bis die Gruppe vor uns aus dem Blick war, dann erzählte er uns einiges über die Entstehung der einzigartigen, an Wellen aus Stein erinnernde Felsen, wie sie für Arizona und Utah typisch sind. Doch wir wollten keine Geologiestunde, sondern loslaufen. Inzwischen war die Gruppe vor uns weg. „Ich werde mit Abstand hinter euch gehen“, sagte Nathanael. „So habt ihr den Eindruck, dass ihr ganz allein in der Schlucht seid.“ Und so war es.

Wir haben den Eindruck, ganz allein im Rattlesnake Canyon zu sein

Vielleicht fünfzig Zentimeter breit, aber an die zwanzig Meter hoch war die Schlucht, durch die wir uns nun bewegten. Die Steinwellen bogen und schlängelten sich, und mehr als einmal mussten der HerrBert und die Reiserin, beide durchaus nicht in der Kategorie „Hemd“ und „Elfe“ einzuordnen, sich durch gerade mal zwei Handbreit schmale Felsspalten winden. Und das klappte sehr gut! Der Canyon wirkte freundlich, keine Spur von Klaustrophobie oder sonstigem Stress. Einfach nur das Glück, eine so unerklärlich schöne Facette der Erde auf eigenen Füßen erfahren zu können – und dabei auch noch das Gefühl zu haben, wirklich allein unterwegs zu sein. Nathaniel war nämlich nicht zu sehen.

Unerklärlich schön – und in Natura noch viel beeindruckender

Auch die Eulenschlucht, ebenso felsig, rot und wunderschön, aber wesentlich weiter und eine kurze Fahrt mit dem Rumpelmobil entfernt, war ein Traum. Und wir sahen auch noch, weit oben, eine junge Eule, die auf die Rückkehr ihrer Eltern wartete, wie uns der Guide erklärte.

Das famose Rumpelmobil

Besser konnte dieser Tag nicht werden. Aber er blieb super: Die Reiserin hat nämlich heute Geburtstag und darum gingen wir anschließen im Original-Texas-BBQ-Restaurant an der Ecke ihr hiesiges Lieblingsgericht tafeln: Beef Brisket mit Coleslaw, was sich ungefähr als sanft gegarte Ochsenbrust mit Krautsalat beschreiben lässt. Dazu spielte eine routinierte Muckercountryband „Country Roads“ und andere Klassiker, was einfach perfekt passte.

Geburtstagsessen auf Amerikanisch

Soviel für heute. Morgen geht es weiter in den Bryce Canyon. Und hier noch ein Eulensuchbild:

Song des Tages: Daughter von Beyoncé

Die Reiserin denkt auf dieser Reise viel an ihren Vater, der vor Jahren gestorben ist. Er war kein weitgereister Mann, aber er entdeckte in späten Jahren seine Liebe zum Wohnmobil. Wie hätte es ihm gefallen, einmal auf diese Weise die USA zu entdecken?

Auf vielfachen Wunsch hier ein Bild vom Innern des Straßenbärs (wir haben extra aufgeräumt)

Was bisher (und danach) geschah: hier