Leuchtschild mit Schrift 'Historic Route 66 Motel' und einer altmodischen Kutsche mit amerikanischen Flagge in der Abenddämmerung unter hellblauem Himmel. Dynamisch verwackelte Aufnahme

Das Wichtigste zuerst: Wir sind im Grand Canyon Nationalpark angekommen, haben den Grand Canyon aber bisher noch nicht gesehen. Hier ist es gerade kurz nach Mitternacht und als wir ankamen, war es schon stockdunkel. Der Weg aus Las Vegas war doch etwas weiter, als wir dachten, führte aber immerhin über die historische Route 66. Und wir kamen etwas später los. Der Straßenbär ließ nämlich auf sich warten.

„Road Bear“ ist der Name unseres Wohnmobils, das wir heute planmäßig um kurz nach Mittag in der Verleihfirma übernehmen wollten. Ging aber nicht, denn die gesamte Belegschaft machte gleichzeitig Mittagspause, wie die Chefin uns entschuldigend erklärte, und diese Pause dauerte. Dafür teilte sie und dann aber gleich ein extragroßes Mobil zu, was wir eigentlich gar nicht wollten, aber andere waren scheinbar gerade aus.

Der Straßenbär ist ein ganz schönes Kaliber. Groß wie zwei Doppelhaushälften und so durstig, dass wir, als wir nach kaum 200 Kilometer Fahrt den bereits halbleeren Tank auffüllen wollten, nur gelacht haben, als wir an der Tanksäule den rasend schnell voranschreitenden Zahlen zuschauten. Erst fassungslos, dann irre. Als nämlich HerrBert bei dem Zählerstand 50 Dollar auf das baldige Stoppen der Benzinpumpe wartete, passierte – nichts. Bei Zählerstand 80 Dollar überschlug er im Kopf die geplante Route von gut 1300 Kilometern und wurde blass um die Nase. Als bei Zählerstand 100 Dollar die Tanksäule munter weiterrauschte, begann auch die Reiserin irre zu kichern. So ging es dann noch weiter, erst bei 127 Dollar war der Straßenbär satt. Sehr gut möglich, dass wir nicht nur unsere Route abspecken, sondern einfach stehen bleiben und mit sofortiger Wirkung zu Dauercampern werden.

Der Straßenbär: Durst ohne Ende

Viel mehr ist heute noch nicht passiert. HerrBert lenkt den Bären trotz dessen Länge bravourös und sicher. Die erste Etappe haben wir erreicht. Die erste Nacht als Camperin steht der Reiserin noch bevor. Morgen mehr. Gute Nacht aus Arizona. Wir sind gerade so müde, dass wir alles verschwommen sehen, ungefähr so wie auf dem Aufmacherfoto.

Song des Tages: Mother of Earth von The Gun Club

Ein wenig auch noch als kleine Reminiszenz an den gestrigen Muttertag

Was danach geschah: hier