In den letzten Wochen wurde hier ganz schön geheimnisgekrämert. Von wegen „bald steht die nächste Reise an“…und nie ein Hinweis, wo es hingeht. Das hatte ein paar Gründe – real berechtigte Ängste oder hysterische Hirngespinste, darüber konnten wir uns bisher nicht einigen.
Aber jetzt rücken wir raus mit der Sprache: Heute am frühen Mittag Ortszeit – also, als in Berlin schon bald die Sonne unterging, landete die Reiserin am JFK-Flughafen in New York, um hier erstmal die Einreiseformalitäten in die USA hinter sich zu bringen.

Schon ein paar Stunden später ging es dann quer über die Staaten, um morgen in Las Vegas den HerrBert in die Arme zu schließen. Er war schon vor fast zwei Wochen rübergeflogen, weil es Dinge zu absolvieren gab. Darüber wird er demnächst vielleicht hier auch mal berichten. Jetzt, wo alles erledigt ist, beginnt für uns das eigentliche Abenteuer. Wir fahren nämlich in Richtung Arizona und gucken uns alle möglichen Canyons und sonstige Naturereignisse an. Und jetzt kommt’s:
Mit dem Wohnmobil.
Wer den HerrBert kennt, wird vielleicht gähnen. „Klar, sowas macht der ja gerne.“ Wer jedoch die Reiserin kennt, könnte denken, sie sei von Außerirdischen entführt und ihr Gemüt umprogrammiert worden – sie ist im Herzen ein Hotelgirl, das sich auf Ferienapartments runterhandeln lässt. Niemals im Leben würde sie freiwillig in ein Wohnmobil steigen. Aber jetzt tut sie es doch. Weil sich der HerrBert die Tour im eigenen, fahrbaren Häuschen schon lange gewünscht hat, und es die Umstände ergaben.
Die Entscheidung, gerade jetzt in die USA zu reisen, brachte im Vorfeld einiges an Magengrummeln. Nur, weil der HerrBert ohnehin da war, stand diese Tour überhaupt zur Diskussion.

Die vielen Stunden Zwischenhalt in New York verbrachte die Reiserin im TWA-Hotel. Die „Trans World Airlines“ waren seit den 1930er Jahren eine glamouröse Fluglinie und ihr Terminalgebäude aus den 1960ern im heutigen Terminal 5 eine einzige Ikone für Jetset, Lifestyle und spektakuläre Architektur. Heute ist es ein modernes Hotel mit sorgfältig kuratiertem Museumscharakter. Gebaut wurde das ikonische Gebäude von dem finnisch-amerikanischen Architekten Eero Saarinen, der leider kurz vor der Eröffnung 1962 starb. Heute kann man darin für ein Heidengeld übernachten, für ein etwas kleineres Heidengeld tagsüber ein paar Stunden in einem der Zimmer ausruhen und den fancy Dachpool mit Blick aufs Flugfeld benutzen – oder kostenlos einfach in der Lobby herumlungern. Mehr über das Hotel erzählen wir hier.




Der Rest der Reise war anstrengend, aber maximal unglamourös. Hat der Flug einmal quer über die Staaten vier, fünf oder sechs Stunden gedauert? Die innere Uhr der Reiserin drehte durch die ganzen Zeitzonen schon längst frei. Irgendwann, nachdem wir scheinbar ewig über stockdunkles Land geflogen waren, fing es plötzlich und scharf abgegrenzt an, wie verrückt zu glitzern: Welcome to Las Vegas.

Morgen früh kommt auch HerrBert aus Texas angeflogen und dann heißt es: Ab ins Wohnmobil.
Wird die Reiserin zu einer begeisterten Dauercamperin? Erleben wir die schönste Reise unseres Lebens? Sehnt sich auch HerrBert irgendwann wieder nach einem Hotelzimmer? Wir haben keine Ahnung. Im Live-Tagebuch werden wir hier täglich berichten. (Update: Von dieser Reise sind wir inzwischen wieder zurück. Das gesamte Live-Tagebuch kann hier nachgelesen werden.) Stay tuned, liebe Grüße von der anderen Seite und schönen Sonntag allerseits!
Song des Tages: Soldier of Love von Sade
Die vielen Stunden im Flugzeug mussten herumgebracht werden, und nach zwei vollen Filmen konnte die Reiserin bloß noch im Musikprogramm rumgucken. Dabei stieß sie auf eine Art Konzertfilm der britischen Sängerin Sade. Die hatte sie seit „Smooth Operator“ irgendwann im letzten Jahrtausend eigentlich nicht mehr interessiert. Aber hier hat sie die pulsierende Live-Version dieses Stückes von 2010, die den Konzertfilm eröffnete, doch reingezogen – wie auch das kraftvolle Charisma, das die scheinbar um keinen Tag gealterte Sängerin in den Hinter-den-Kulissen-Aufnahmen zeigte.
