Playlist

Männliche Person in dunkler Kleidung steht im Türrahmen und blickt auf eine Menschenmenge bei einem Konzert im Electric Ballroom in Camden, London, in rotes Licht getaucht

Musik spielt für uns beide immer schon eine große Rolle im Leben. HerrBert wurde zuerst durch seinen großen Bruder an die Freiheiten des Rock’n’Roll herangeführt und ergatterte in den Jahren seiner Jugend in der DDR viele Platten, die zum Soundtrack seines Lebens wurden. Nicht selten war das Beschaffen von Platten ein guter Grund, auf Reisen ins sozialistische Ausland zu gehen. Er mag es eher melodiös als krachend und nach einer Surf- und Tikkiphase in den Nullerjahren hört er heute viel Americana, Neofolk – und macht immer wieder neue Entdeckungen in den unterschiedlichsten Genres.

Die Reiserin war, wie hier schon oft erwähnt, in ihrer Jugend ein Goth/Grufti und hat seither eine unzerstörbare Neigung zu düster-schwerer Musik. Diese wird eingerahmt durch eine schon seit frühen Kindertagen bestehenden Liebe zu Abba sowie einer ebenfalls in jungen Jahren dazugekommenen Verehrung für Dolly Parton. Die Liaison mit einem Jazz-Papst in den Neunzigerjahre hinterließ eine zusätzliche Vorliebe für Hardbop. Auch oldschool Hardrock und Metal wurde aus ihren Boxen schon hin und wieder vernommen. Durch HerrBert ist auch sie auf den Geschmack von Americana und Neofolk gekommen.

Unsere erste gemeinsame musikalische Entdeckung war Orville Peck. In einer Radiosendung wurde „Fancy“ gespielt, und wir waren beide sofort am Haken. Im Frühjahr 2022 ergabe es sich zufällig, dass der Sänger in Houston spielte, als wir auch gerade da waren – ein tolles Konzert, zu dem das gesamte exzentrische Jungvolk der Region anzureisen schien. Eine weitere Entdeckung ist Frazey Ford, die uns eine Weile lang intensiv musikalisch begleitete. Ebenso viel Liebe von uns wurde Robert Plant und Alison Krauss mit ihrem gemeinsamen Projekt aus Rock und Bluegrass zuteil. Im Frühjahr 2023 auf einer Reise über die Outer Banks in North Carolina machten wir extra einen mehrtägigen Schlenker nach Charlotte, um die beiden live zu sehen – um dann zufällig am Tag der Anfahrt festzustellen, dass HerrBert nicht nur die Karten in Berlin vergessen hatte, sondern dass das Konzert auch aus nicht näher definierten Gründen ersatzlos gestrichen worden war. Hat der Stimmung aber zum Glück kaum Abbruch getan.

Schon zum Anfang unseres Blogs entstand die Idee, zu jedem Eintrag auch einen dazugehörigen „Song des Tages“ vorzustellen. Daraus ist eine sehr buntgemischte Playlist von Neil Diamond bis zu den Meteors, von Jonathan Richman bis Pink Floyd entstanden, die ständig wächst, und die ihr über Spotify abrufen könnt – der Sound von hin-und-umweg.de